Die Multiple Sklerose (MS) ist in Mitteleuropa die häufigste chronisch-entzündliche Erkrankung des Zentralnervensystems. Betroffen sind überwiegend jüngere Menschen – bei Frauen etwa doppelt so häufig wie bei Männern.

Die Auswirkungen der Erkrankung stellen neben der eingeschränkten körperlichen und seelischen Unabhängigkeit auch für Familie, Beruf und Partnerschaft oft eine große Herausforderung dar.
 
Entstehung & Ursachen
Die exakten Ursachen für die Entstehung der Erkrankung sind noch nicht genau bekannt. Durch das Zusammenkommen mehrerer Risikofaktoren wird die Wahrscheinlichkeit, an Multipler Sklerose zu erkranken, erhöht. Bei MS-Patienten werden die Nervenzellen vom körpereigenen Immunsystem angegriffen und entzünden sich durch den Zerstörungsprozess.

Allein in Deutschland leiden etwa 130. 000 Menschen an MS. Weltweit sind es ca. 2,5 Millionen. Die Krankheit selbst ist nicht heilbar, jedoch kann der Verlauf durch unterschiedliche Maßnahmen günstig beeinflusst werden. Entgegen der weitläufigen Meinung führt Multiple Sklerose nicht zwangsläufig zu schweren Behinderungen oder einer höheren Sterblichkeit. Auch viele Jahre nach Beginn der Erkrankung ist die Mehrzahl der Patienten noch gehfähig. Allerdings kann die fortschreitende Erkrankung ohne gute medizinische Versorgung und aktive Mitarbeit der Patienten zu schweren Behinderungen führen.
 
Symptome
Multiple Sklerose kann an verschiedenen Orten im Gehirn und Rückenmark zu pathologischen Veränderungen führen. Die entstehenden Symptome sind daher sehr variabel und können sich einerseits innerhalb weniger Stunden und Tage und andererseits sich auch in Schüben schrittweisen innerhalb von mehreren Monaten entwickeln. Betroffene berichten, dass sich bestehende Symptome bei Hitze oder bei Anstieg der Körpertemperatur wie beispielsweise bei Fieber verschlechtern.
 
Häufige Symptome sind:

  • Einseitige Lähmung des Körpers (Arme und Beine oder das Gesicht); oft verbunden mit spastischen Verkrampfungen der Muskulatur
  • Sehstörung bei Entzündungen des Sehnervs; Schleiersehen;  manchmal bewegungsabhängige Schmerzen hinter den Augen, oft mit starken Kopfschmerzen verbunden
  • Empfindungsstörungen wie Ameisenlaufen, Kribbeln, Taubheitsgefühl
  • Gleichgewichtsstörungen, Gangunsicherheit, Schwindelgefühl, Koordinations-störungen einschließlich Ungeschicklichkeit beim Greifen oder Schreiben
  • Blasen- Mastdarmstörung mit plötzlichem Urindrang, Inkontinenz oder Verstopfung
  • Augenbewegungsstörungen: Doppelbilder, unwillkürliche ruckartige Augenbewegungen
  • Sprachstörungen mit z. B. undeutlicher oder verwaschener Sprache
  • Schluckstörung
Weitere, eher unspezifische Symptome, können besonders zu Beginn einer Erkrankung verkannt werden, da einige der Symptome nicht nur beim Krankheitsbild der Multiplen Sklerose auftreten. Sie sollten in jedem Fall ernst genommen und ärztlich abgeklärt werden.

Um eine gesicherte Diagnose erstellen zu können sind verschiedene Untersuchungen nötig. Dies bestehen aus:
  • Bildgebenden Untersuchungen (Magnetresonanztomographie, kurz “MRT”)
  • Blutuntersuchungen
  • Liquordiagnostik (Untersuchung der Flüssigkeit in der Wirbelsäule und Gehirn)
  • Neurophysiologische Untersuchungen 
  • Differenzialdiagnosen, um andere Ursachen auszuschließen

Therapie
Das primäre Ziel aller therapeutischen Maßnahmen ist es, die Unabhängigkeit der Patienten im Alltag zu erhalten, um ihnen die bestmögliche Lebensqualität zu gewährleisten. Die bestehenden Maßnahmen lassen sich in drei Gruppen unterteilen:

1. In der Schubtherapie geht es darum, durch Gabe von hochdosierten Glucocorticoiden die Rückbildung der Symptome zu initiieren oder sogar zu beschleunigen, da sie stark entzündungshemmend wirken.

2. Bei der immunmodulierenden Langzeittherapie erhalten die Patienten Infusionen mit sogenannten „Immunsuppressiva“, um die Angriffe des eigenen Immunsystems auf die Nervenzellen zu unterbinden.

3. Bei der Behandlung symptomatischer Beschwerden geht es eher um die Milderung der spezifischen Symptome, während eines aktuellen Schubes.
Für das Erreichen der Therapieziele ist eine gute Zusammenarbeit von Patient, Pflegenden, Angehörigen, Neurologen, Hausarzt und anderen Spezialisten unabdingbar.

Quellen:

  • http://www.dmsg.de/multiple-sklerose-news/index.php?w3pid=news&kategorie=ausdembundesverband&anr=3613
  • http://www.apotheken-umschau.de/Multiple-Sklerose
  • http://www.ms-life.de/mslife/home.html
  • http://www.schoen-kliniken.de/ptp/medizin/nerven/fortschreitend/multiple-sklerose/?gclid=CJC8sMTA-7ECFQZU3godmFsApQ
  • http://www.multiplesklerose.com/
  • http://www.dmsg.de/multiple-sklerose-infos/
  • http://www.emed.de/EDSS-Skala.697.0.html

Autor: Sindy Meding-Rösner – pm pflegemarkt.com GmbH

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