Definition
Die periphere Arterielle Verschlusskrankheit – „Gefäßverkalkung“ oder auch Schaufensterkrankheit genannt – bezeichnet den Verschluss einer arm- oder beinversorgenden herzfernen (peripheren) Arterie. Sie tritt in fast allen Fällen als Folgekrankheit der Arterienverkalkung (Arteriosklerose) auf. Größtenteils sind es Ablagerungen oder Blutgerinnsel, die sich von der Arterienwand lösen, die durch den Blutstrom weitergeleitet werden und an anderer Stelle die Blutbahn blockieren. Dabei gibt es verschiedene Verlaufsstadien. So gibt es bei Stadium I noch kaum Beschwerden, während es ab Stadium III zu (nächtlichen) Ruheschmerzen kommen kann.
 
Folgende Stadien werden unterschieden:
  • Stadium I: Keine Beschwerden, jedoch innerliche Anlagerungen/Einengungen
  • Stadium II: Die Einengungen und der Sauerstoffmangel machen sich durch erste Schmerzen in den betroffenen Extremitäten bemerkbar
  • Stadium IV: Gewebezerstörung (Nekrose); Wunden heilen langsam bis gar nicht


Ursache
Die oben genannte Arteriosklerose ist hauptverantwortlich für eine pAVK. Entzündungen der Blutgefäße oder Embolien sind sehr selten auftretende Ursachen. Rauchen ist einer der größten Risikofaktoren, wenn es um die Verbindung zwischen Arteriosklerose und der arteriellen Verschlusskrankheit geht. Diabetes und Bluthochdruck werden oft als Ursache genannt und steuern auf eine zukünftige pAVK zu. Mangelnde Bewegung, Fettleibigkeit und zu wenig Sport spielen der Erkrankung ebenfalls in die Karten. Auch nicht beeinflussbare Faktoren sollten mit einbezogen werden: Alter, Geschlecht, genetische Veranlagung, angeborene Erkrankungen (z.B. Fettstoffwechselstörungen) können ein erhöhtes Risiko zur Erkrankung beitragen.
 
Symptome
Ein typisches Symptom sind Schmerzen beim Gehen. Die Muskeln im betroffenen Bein (oder Arm) werden nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt, und der Betroffene muss aufgrund der Schmerzen stehen bleiben – lädt in der Stadt zum Schaufenstergucken ein – die Schaufensterkrankheit. Nach ein paar Minuten kann der Gang weitergeführt werden.

Durch die entstandene schlechte Durchblutung kann es außerdem zu Müdigkeit, Gefühlslosigkeit oder Kältegefühl in den Beinen führen. Im vierten Stadium setzen Symptome einer schlechten Wundheilung ein, und es kann zu Gewebezerstörungen (Nekrose) kommen. Eine Nichtbehandlung kann die Amputation der betroffenen Extremitäten nach sich ziehen.

 
Therapie
In der Regel gilt, es die Risikofaktoren zu mindern:
weniger oder gar aufhören zu rauchen, Bluthochdruck unter Kontrolle bringen, zu hohe Blutfettwerte verbessern. Tägliche Sporteinheiten von ca. 30 Minuten oder eine (bis Stadium II) Bewegungstherapie verringern das Risiko und mindern Beeinträchtigungen einer pAVK erheblich. Ab Stadium II wird meistens zur Medikamenteneinnahme geraten. Bei weit fortgeschrittener Krankheit oder zur sofortigen Linderung müssen Eingriffe vorgenommen werden. Das Einsetzen von Gefäßprothesen oder Stents, Bypass-Operationen oder Thrombendarteriektomie sind geläufige Verfahren, um eine weitestgehend langfristige Besserung zu bringen. Eine gesunde, ausgewogene Lebensweise zeigt sich auch hier wieder als beste Vorsorge.